Einheitsturnier Flörsheim-Dalsheim – klein aber fein

6. Oktober 2019 Aus Von Charles Franck

So könnte man das Turnier zur deutschen Einheit des Petanqueclub 2000 in Flörsheim-Dalsheim nennen. Aber was heißt klein? Sagen wir überschaubar und von Jahr zu Jahr beliebter.

40 gemeldete Teams dieses Jahr, was an die Grenzen des Machbaren stößt auf dieser schön gelegenen Anlage mitten im Wonnegau mit ihren 12 Bahnen. Deshalb wurde spontan noch eine benachbarte, gerade eben planierte Baugrube als Ergänzungsterrain aktiviert.

Klar, wer liebt sie nicht die Mega-Events in Travemünde, die Bouletage Groß-Gerau, das Oranienparkturnier oder den Mittelrheinpokal Bacharach (na ja..… 😉, d.A.)

Aber ein regional überschaubares Turnier mit Teams bis in den Süden an die französische Grenze und hoch in den Norden bis Mainz, mit PVRLP-Ranglistennamen wie A.Schacht (58), M.Haus (61), W.Böhm (64), S.Schaffer (135), etc., also Namhaftes aus Schweighofen, Ludwigshafen-Niederfeld oder von den Rheinboulern Worms, mit weiteren Teams aus Landau, Grünstadt, Alzey, usw. ist für mich als immer noch „Neuling“ mit einem Jahr Bezirksligaspielpraxis und meinen 3 PVRLP-Ranglistenpünktchen (Kategorie 55+) nach wie vor reizvoll und spannend.

Deshalb spiel ich immer gerne in Flörsheim-Dalsheim und bedaure etwas, dass wir in unterschiedlichen Bezirksligen spielen. „Verliebt“ hab ich mich wohl in die Anlage, als uns die Boulefreunde aus Flörsheim-Dalsheim beim diesjährigen Pokalspiel mit einem Pokal-Aus im Achtelfinale mit 9:22 nach Hause schickten. Aber die freundschaftliche, nette und unglaublich angenehme Atmosphäre dabei war super, auch wenn ich bei meinem Téte damals ohne wirkliche Chance unterging.

Diesmal waren Dieter Kallweit und ich gemeinsam unterwegs mit Startnummer 19, unser erstes gemeinsam gespieltes Turnier. Nette Begrüßung bei Ankunft durch Peter Fahrnbach, wie immer. Und dann Überraschung: die Cultots auch hier, Carmen und Didier, Roland Rübel mit Gaby Schättel, sowie Gerhard Scherer mit Mansour Mostofi. PCCM also gut dabei.

Das sollte auch während des Turnierverlaufs so bleiben, nicht nur gut dabei, sondern vorne gut mit dabei.

Wir wurden zuerst gegen das Heimteam P.Frech/R.Rommel gelost. „Schlacht in der Baugrube“ könnte man das nennen. 75 Minuten gegen die beiden und den Lehm, der nach jedem Wurf mein Waffeleisen zusetzte und verklebte. 13:10, ging gut aus. Dieter und ich hatten uns gefunden.

Dann gegen Teams aus Grünstadt und aus LU-Niederfeld…… und plötzlich, im vierten Spiel, gegen Roland&Gaby. Aktueller Platz 1 gegen aktueller Platz 2 ! Richtig gelesen? Ja. Aber ich konnt‘s nicht wirklich fassen.

War‘s dann die fehlende Konzentration? Das lockere Herangehen an die beiden PCCM‘ler? Haben wir die Beiden unterschätzt? Keine Ahnung. Jedenfalls haben Sie uns gezeigt, was sie drauf haben und wir gingen 4:13 unter. Wirklich unser miserabelstes Spiel an diesem Tag. In den Geldrängen waren wir trotzdem noch.

Fünftes und letztes Spiel gegen W.Böhm/A.Schanghai von den Rheinboulern Worms auf der sandigen Bahn 7. Bis wir richtig ins Spiel kamen lagen wir schon 1:9 hinten. Aber dann….kamen wir ins Spiel. Aufholjagd Punkt für Punkt. Gut gelegt, Druck aufgebaut. Aufnahme für Aufnahme. Die Gegner immer nervöser. Heran bis zum 10:9. Spannend, Nervenkitzel. Für alle Vier. Zwei unserer Kugeln am Boden auf Punkt. Gegnerteam spielt seine letzte dazwischen auf Punkt. Dieter leer. Ich noch zwei auf der Hand. Dieter: „Schau‘s dir an. Geh in den Kreis. Entscheide selbst.“ Nein, Herzschlag hab ich in dem Moment keinen gespürt. Hab ich überhaupt was gespürt? Zwei Kugeln. Was hab ich von Jürgen Hildebrand gelernt? Was von Jörn Krause beim Training? Kugelvorteil. Ein Schuss für zwei. Aber mit den letzten beiden? Gut, ich hab ja auch schießen ‚au fer‘ zwischenzeitlich trainiert……aber jetzt, in dieser Situation?

Ruhig in den Kreis, Zielkugel fixieren, sichere Stellung, durchatmen und den Schwung abrufen……… Schuss……ok, nicht ganz carreau, aber doch nah genug dabei für 3 Punkte. 13:9, gewonnen. Wahnsinn! Auf diese Art und Weise ein Spiel zu beenden und zu gewinnen, davon hab ich nicht mal geträumt.

Stressfrei und harmonisch mit Dieter zusammengespielt, als wären wir ein „alteingespieltes“ Team. Gerne wieder. Wir haben uns gut ergänzt, manchmal auch unorthodox gespielt, ja. Wenn man mal nicht so gut spielt in einer Aufnahme, kommt vielleicht das Quäntchen Glück hinzu. Hatten wir auch. Klar.

Die Abschlusstabelle: Roland&Gabi Platz 2, Dieter&ich auf Platz 4, Carmen&Didier auf Platz 17, Gerhard&Mansour auf Platz 39.

Was sagt mir das? Auf dem Teppich bleiben, bzw. dem Terrain!

Danke an die Boulefreund*innen in Flörsheim-Dalsheim für die wieder gelungene Orga des Turniertages, die nette Bewirtung und die tolle Atmosphäre.

Hier geht’s zur Bildergalerie ===> https://carreau-mayence.de/?page_id=290